Informationen zu den Wander- und Radtouren in der Dresdner Heide

mit Start & Ziel jeweils am Landgut Hofewiese

Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide (Überblick)

  • die Dresdner Heide gehört mit einer Fläche von ca. 62 km 2 zu den größten Stadtwäldern Deutschlands, obwohl sie gar nicht der Stadt Dresden gehört, sondern dem Freistaat Sachsen. Bewirtschaftet wird sie vom Sachsenforst mit den 4 Revieren Klotzsche, Langebrück, Ullersdorf und Bühlau.

  • Die Dresdner Heide befindet sich auf der Lausitzer Granitplatte, vorgelagert zur Elbe hin ist die Heidesandterasse.  

  • Geschichte: ursprünglich gab es hier ein zusammenhängendes Waldgebiet mit dem Friedewald (bei Moritzburg), der Laußnitzer und Königsbrücker Heide (bei Königsbrück), dem Karswald (bei Arnsdorf) und der Dresdner Heide. Das änderte sich mit der Gründung der Mark Meißen im Jahre 965. Die Bischöfe und die Markgrafen waren die Initiatoren für die Besiedlung des Gebietes durch Bauern aus Flandern, Franken und Thüringen im 12.Jahrhundert. Man brauchte Ackerland und rodete deshalb Waldflächen. Das ehemals zusammenhängende Waldgebiet zerfiel in einzelne Wälder, so entstand auch die Dresdner Heide mit den Gründungen von Weixdorf, Hermsdorf, Langebrück und Ullersdorf am Rand der Heide.
  • Archäologische Funde (Gräberfeld und Keramikfunde) weisen auf eine frühe Besiedlung der Heide zur Stein- und Bronzezeit hin. Die Heide wurde in den vergangenen 800 Jahren vor allem forst- und jagdwirtschaftlich genutzt, es wird aber auch Kies abgebaut. Außerdem gab es Versuche, Erz vor allem im Bereich des Prießnitzgrundes zu gewinnen, allerdings nur mit geringem Erfolg. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird die Heide verstärkt touristisch genutzt, sie ist das Naherholungsgebiet für die Dresdner und die „grüne Lunge“ der Stadt.

  • Waldzustand und –umbau: Auch in der Dresdner Heide ist ein großer Teil des Waldes geschädigt (durch Hitze, Trockenheit, Stürme, Spätfröste und den Borkenkäfer). Deshalb erfolgt auch hier der Umbau zu einem klimaresistenterem Mischwald. Neu anzulegende Flächen werden entweder vom Sachsenforst aufgeforstet oder sich selbst überlassen. In relativ kurzer Zeit entsteht auch dort ein gesunder Wald.

  • Fließgewässer: 

  • Prießnitz, 24 km von Rossendorf bis zur Elbe in Dresden, davon 16 km in der Dresdner Heide
  • Bäche zur Elbe: Eisenbornbach mit Bühlauer Graben, Gutebornbach, Mordgrundwasser
  • Bäche zur Prießnitz: Haarweidenbach, Schwarzwasser, Schwarzes Bildwasser, Sandschluchtwasser
  • Bäche zur Röder: Roter Graben, Forellenbach

  • Es existieren viele Wege: Verbindungswege zwischen den Heidedörfern und nach Dresden sowie zwischen weiter entfernten Orten aus der Zeit der Besiedlung der Gegend um 1200, ein jagdwirtschaftlich ausgerichtetes Wegesystem von 1570 und ein forstwirtschaftlich orientiertes Wegesystem von 1832. Außerdem gibt es noch reine touristische Wege, wie z. B. die Prießnitztalstraße.

Wegesysteme in der Dresdner Heide

Erste Wege nach der Besiedlung der Gegend im 12. Jh. und weitere Verbindungswege

Die Verbindungswege zwischen den Heidedörfern wurden mit Buchstaben gekennzeichnet. Der Volksmund gab ihnen z. T. andere Namen (Auswahl):

Weitere historische Wege wurden durch Symbole gekennzeichnet. Nachfolgend einige Beispiele:

Altes jagdwirtschaftlich ausgerichtetes Wegesystem von Öder (um 1570)

Das System bestand aus 8 strahlenförmig vom Mittelpunkt der Heide (Dresdner Saugarten) ausgehenden Schneisen (im 45°-Winkel), heute die Alte 1 – Alte 8. Die Alte 1 führt nach Ullersdorf, die Alte 2 nach Bühlau, die Alte 3 nach Loschwitz, die Alte 4 zum Dresdner Schloss, die Alte 5 nach Radebeul, die Alte 6 nach Klotzsche, die Alte 7 nach Langebrück und die Alte 8 nach Radeberg. Zwischen den Schneisen gab es Verbindungswege, sie hießen Kreuz 1, Kreuz 2 usw.. Dadurch entstanden trapezförmige Waldstücke, die nach außen immer größer wurden. In der Mitte dieses Wegenetzes entstand ein Achteck, die Helle. 

Hofewiese Langebrück
Zentrum des alten, vor allem der Jagd dienenden Wegenetzes mit Richtungsangaben für die Alte 1 – 8 am Dresdner Saugarten

Forstwirtschaftlich orientiertes Wegesystem von Cotta (1832)

Das spinnennetzförmige Wegesystem von 1570 war für die Bewirtschaftung der Heide im 19. Jahrhundert immer weniger geeignet. Deshalb wurde ein System aus rechteckigen Waldstücken (Forstabteilungen) 1831/32 durch Cotta eingeführt. Die Heide wurde in rechteckige Forstabteilungen aufgeteilt (100 Ruten x 200 Ruten). Die Längsseiten sind durch Schneisen begrenzt (B = ½ Rute), die Querseiten durch Flügel (B = 2 Ruten). 1 Rute = 4,30 m. Es existieren die Flügel A – H ohne den Flügel D, der durch die Radeberger Straße gebildet wird. Der Flügel A verbindet Großerkmannsdorf mit Bühlau, der Flügel H verbindet Langebrück mit dem Prießnitz-Wasserfall. Es gibt 20 Schneisen, Schneise 1 verbindet den Stadtrand von Radeberg mit Ullersdorf, Schneise 20 befindet sich in der Nähe der Bautzner Str. in Dresden zwischen Schloss Albrechtsberg und dem Jägerpark. Gestört wird der Verlauf der Schneisen und Flügel durch die felsige Struktur im Bereich des Prießnitzgrundes.

Wanderwege (Auswahl)

Prießnitztalstr., Mordgrundhangweg, Steingründchenweg, Weg zu Ludens Ruh

Sehenswertes während der Touren (points of interest = POIs)

1. Bühlauer Waldgärten

2. Dachsenberg

Höchste Erhebung in der Dresdner Heide (281 m), Wasserscheide zu Bächen und Flüssen, die zur Elbe fließen und denen, die zur Großen Röder fließen. Der Name stammt lt. Überlieferung von einem sehr weit verzweigten Dachsbau. Funde aus der Bronzezeit zeugen von einer frühen Besiedlung des Dachsenberges. 

Von 1984 – 1989 Funkstation der Staatssicherheit, ein Sendemast wird heute von der Telekom, der andere von Vodafone genutzt.

Nach der Wende entstand hier eine Naturschutzstation des Naturschutzjugendbundes NAJU, seit einigen Jahren ist sie geschlossen. 

2019 wurde zwischen Dachsenberg und Hofewiese erstmals wieder ein Wolfsrudel (Elternpaar u. 4 Welpen) gesichtet, das Wolfsmonitoring 2024 stellte erneut ein Rudel mit Elternpaar u. 4 Welpen fest.

3. Dresdner Saugarten

Mittelpunkt der Heide, ehem. Saugarten mit ehem. Haus von Pöppelmann, Ausgangspunkt des Wegenetzes Alte 1 – 8, Rastplatz

4. Ehem. Kiesgrube und Deponie Langebrück in der Dresdner Heide

  • 1928 – 1979 Kiesgrube auf einer Fläche von bis zu 26 ha im Jahr 1979
  • bis 1995 Deponie (Hausmüll, Gartenabfälle, Müll der sowj. Garnison, Schotter und Schwellen der DR mit eigenem Gleisanschluss)
  • ab 1995 Sanierung und Renaturierung mit anschließender Wiedereingliederung in die Dresdner Heide. Dazu wurde der Hügel mit einer dicken Plane abgedichtet, so dass kein Regenwasser in die Deponie gelangen und das Grundwasser verunreinigen kann. Anschließend wurde eine 1 m dicke Erdschicht aufgebracht und danach der Hügel mit Gräsern und Büschen bepflanzt.
  • Denkmal Hausmülldeponie Langebrück und Aussichtsplatz (225 m)
Denkmal Hausmülldeponie Langebrück
Denkmal Hausmülldeponie Langebrück

5. Forstcamp Dresdner Heide

Ehem. Forstbaumschule, ab 1962 Aufzucht von jährlich bis zu 3 Mio. Forstpflanzen zur Beseitigung der Aufforstungsrückstände nach dem 2. Weltkrieg. Heute Forstcamp mit Lehrpfad (ca. 45 min). Der schöne Grillplatz ist mietbar.

6. Forstdenkmal

Denkmal für die gefallenen Forstmitarbeiter im ersten Weltkriegen 1914 – 1918, 2012 ergänzt durch Sandsteinsäulen mit den Namen der gefallenen Forstmitarbeiter im zweiten Weltkrieg 1942 – 1945

7. Försterhain im Revier Ullersdorf

Grabsteine von Förstern aus dem Revier Ullersdorf, die in Großerkmannsdorf begraben waren

8. Guido-Hammer Denkmal

Guido Hammer (1821 – 1898) war ein Jäger und Maler. Er gilt als Maler der Dresdner Heide, insbesondere für die Tiermalerei.

9. Heidemühle

Seit 1843 Schankrecht, älteste Gaststätte inmitten der Dresdner Heide, seit vielen Jahren Dauerbaustelle

10. Kaltes Gebirge

272 m hoch, an der Alten 8. Der Name ist vermutlich entstanden, weil es die höchste Erhebung im Nordosten der Heide ist, wo es immer besonders kalt war und weil es dort steinig ist.

11. Kannenhenkelbrücke

12. Königsplatz

Rastplatz mit Schutzhütte und großem Insektenhotel. Namensgeber ist vermutlich der letzte sächs. König Albert, der hier öfter gerastet haben soll.

13. Konzertplatz Weißer Hirsch

14. Kriegerdenkmal Langebrück

15. Küchenweg, Küchenwegbrücke über die Prießnitz

Der Küchenweg ist eine um 1770 angelegte, recht geradlinige und angemessen ausgebaute Verbindung zwischen den  Schlössern Pillnitz und  Moritzburg, die keine eigenen Küchen besaßen und vom Dresdner Schloss mit versorgt wurden. Hier entlang fuhren oftmals die kurfürstlichen Küchenwagen. Als Küchenweg wird ca. ab 1900 der Pillnitz-Moritzburger Weg bezeichnet. 1817 waren es noch zwei Wege und hießen Moritzburgerweg (M) und Pillnitzerweg (P).

Auch heute habe sie getrennte Bezeichnungen: der Teil von Moritzburg bis etwa zum Jägerpark wird mit MP bezeichnet, der Teil von Pillnitz bis zum Jägerpark als PM.

MP überquert die Prießnitz auf der Küchenbrücke (1767 erwähnt), danach ist er wegen der Sandgrube am Kannenhenkel nicht durchgehend.

An der Küchenbrücke soll sich eine Raststelle der kurfürstlichen Jagdgesellschaften befunden haben. 

16. Langebrücker Forellenteiche

Beide Forellenteiche wurden im 17. Jahrhundert zur Fischproduktion angelegt. Seit langen werden sie wegen der ungenügenden Wasserqualität durch zu geringe Sonneneinstrahlung nicht mehr genutzt.

17. Langebrücker Hofewiese

Hofewiese seit dem 16. Jh. zum Hofe gehörig, die Bauern der Umgebung mussten Hofedienste leisten. Gras und Heu wurden für die Pferde des Hofes benötigt. Auch Stallungen gab es für die Pferde des Hofes, die gerade dienstfrei hatten. 1804 pachtete Kabinettsminister Graf Marcolini die Hofewiese, er schwatzte sie dem sächs. Kurfürsten Friedrich August III. ab. Er setzte einen Wiesenvogt ein, ließ ein Wohngebäude und Stallungen errichten. Außerdem sollte der Wiesenvogt die Waldarbeiter und das kurfürstliche Dienstpersonal mit Speisen und Getränken versorgen. Auch Wanderer wurden bewirtet, aber nur, wenn die Frau des Wiesenvogtes gute Laune hatte. So entstand ein ständiger Schankbetrieb ohne Schankrecht. 1828 kaufte der sächs. Staat die Hofewiese von den Erben Marcolinis zurück, das Geschäftsmodell hatte sich wohl nicht gelohnt. Ab 1870 gab es weitere Umbauten zum regulären Gasthaus, 1877 bekam die Hofewiese das Schankrecht. Mehr zur Geschichte finden Sie hier .

18. Langebrücker Saugarten

Angelegt ab ca. 1550 für die höfische Jagd und zur Reduzierung des Schwarzwildbestandes, der zunehmend die Felder der umliegenden Heidedörfer verwüstete. Es gab in der Dresdner Heide vier Saugärten, den Dresdner Saugarten am Mittelpunkt der Heide, den Liegauer Saugarten, den Lausaer Saugarten und den Langebrücker Saugarten. Zuerst wurde der Dresdner Saugarten angelegt, später kamen die drei anderen dazu. Der zu hohe Bestand an Schwarzwild führte 1821 zu dem Befehl des Abschusses fast des gesamten Bestandes.1827 war das gesamte Schwarzwild in der Heide erlegt, die Saugärten wurden nutzlos, ihre Steine wurden als Baumaterial am Dresdner Elbhang verwendet. Nur Teile des Langebrücker Saugartens wurden erhalten.

Die Parfocejagd (Hetzjagd zu Pferde mit Hundemeute):

das Wild wurde in den Saugarten gelockt (durch Eicheln als Futter) oder von Treibern hinein getrieben. Danach wurden die Tore verschlossen, so dass das Wild nicht mehr fliehen konnte. Es wurde in spezielle Kammern oder kleine Gehege gebracht. Vor der Jagd wurden den Keilern die Eckzähne ausgebrochen, damit sie die wertvollen Hetzhunde nicht verletzen können. Zur Jagd wurde das Wild frei gelassen und im Saugarten oder außerhalb gejagt. Das Wild wurde solange gehetzt, bis es sich dem adligen Parforcejäger stellte. Hilfsjäger schlugen dem Wild die Hinterläufe mit dem „Standhauer“ durch, so dass es nicht mehr fliehen konnte. Erlegt wurde das Wild mit dem Spieß oder der Saufeder (Langspieß mit Lederriemen und Parierstange), später auch mit der Flinte.

19. Lausaer Saugarten

20. Liegauer Saugarten

21. Ludensruh

Schutzhütte, interessante Aussicht auf das Prießnitztal, Erinnerung an Ludwig Schneider (1841 – 1913), genannt Lude, Bäckermeister in der Dresdner Neustadt, legendärer Heideläufer und sehr guter Kenner der Dresdner Heide.

22. Luthereiche

Gepflanzt 1917 (400 Jahre nach dem Anschlag der 95 Thesen von Martin Luther an der Schlosskirche Wittenberg) im Margarethenpark (Prinzessin Margarethe Carola, geb. 1900 als 5. Kind von 7 des letzten sächs. Königs Friedrich August III.)

23. Meschwitzruhe

Oberförster Meschwitz (1815 – 1888, Oberförster 1860 – 1881), er setzte sich für eine Verbesserung des Wegesystems der Dresdner Heide und dessen Anbindung an die Dresdner Straßen und Wege ein. Er plante die Prießnitztalstraße.

24. Mordgrund-Hangweg (Forstmeister-Vogel-Weg) mit Aussichtspunkt 

Der Hangweg wurde nach Forstmeister Arno Vogel (1882 – 1946) benannt, Leiter des Forstamtes Weißer Hirsch von 1924 – 1935. Er unterstützte die Pflege des Waldparks Weißer Hirsch, beförderte den Bau des Ullersdorfer Stausees und setzte sich für die Verhinderung des Baus einer Umgehungsstraße für den Weißen Hirsch durch die Dresdner Heide 1932/1933 ein.

Für den Namen Mordgrund gibt es verschiedene Deutungen:

  • Moorgrund, unwahrscheinlich, da der Grund ein starkes Gefälle aufweist, so dass kein Moor entstehen kann.
  • Mordsschlechter Weg
  • Mordgrund = Markgrund, also Grenzweg (wahrscheinlichste Deutung)

Sage: 

Im 13. Jh. lebten oberhalb des Mordgrundes 2 Adelsgeschlechter, links die Clohmen mit Tochter Elsbeth und rechts die Birken mit Sohn Benno. Benno und Elsbeth waren einander versprochen und liebten sich. Bedingung war, dass Elsbeth vor der Hochzeit ein Jahr Dienst am sächsischen Hofe leisten sollte, um höfische Sitten zu erlernen.

Am Hof verliebte sich der böhmische Graf Kinsky in Elsbeth und bat beim Vater um die Hand der Tochter. Der Vater sagte zu wegen des Reichtums Kinskys und um einen stärkeren Einfluss am sächs. Hof zu bekommen.

Einmal war die Burg Clohmen festlich erleuchtet, es wurde ein Fest gefeiert. Plötzlich brach ein Tumult aus, eine Mauerpforte ging auf, Elsbeth flüchtete sich im Brautkleid aus der Burg direkt in die Arme von Benno. Kinsky holte sie ein und zwang Benno zum Kampf. Dabei wurde Kinsky getötet. Mittlerweile waren auch die anderen Verfolger da und drangen auf die beiden ein. Da tötete sich Elsbeth mit einem Messer selbst, anschließend tötete sich auch Benno.  

25. Napoleonschanze oberhalb der Mordgrundbrücke

Urspr. 1758 im Siebenjährigen Krieg durch Prinz Heinrich von Preußen (Bruder Friedrichs II.) erbaut als Teil der Befestigungsanlagen Dresdens. Weitere Schanzen entstanden u.a. am Fischhaus an der Radeberger Str., im Waldchlösschenareal und an der heutigen Heeresbäckerei. Wer die Schanzen besaß, konnte Dresden verteidigen oder angreifen. Die Schanze über dem Mordgrund bestand aus einem Rechteck von Wällen, in der Mitte war eine Vertiefung, die bis zu 10 Kanonen aufnehmen konnte. Mit der Schanze besaß man die Kontrolle über die Heeresstr. von Dresden nach dem umstrittenen Schlesien (die heutige Bautzner Str.), über die Elbefurt zwischen Loschwitz und Blasewitz sowie den Schiffsverkehr auf der Elbe. 1760 beschoss Friedrich II. von dieser Schanze Dresden und zerstörte es erheblich. 

1813 wurde die Schanze auf Befehl Napoleons wieder aktiviert. Die Elbe war die Demarkationslinie zw. den verbündeten Preußen, Russen und Österreichern einerseits und den Franzosen und ihren Verbündeten (u.a. Sachsen) andererseits. Für die Schlacht um Dresden am 26. u. 27.8.1813 war die Schanze bedeutungslos, weil vor allem in Strehlen und im Großen Garten gekämpft wurde. Es war einer der letzten Siege Napoleons. An der Schlacht waren 250.000 Soldaten beteiligt, 20.000 fielen. Von der Schanze konnte man nur zuschauen, der Kampf war zu weit weg.

Erdwälle und Gräben sind noch heute gut erkennbar. Die Napolenschanze ist das größte archäologische Denkmal in der Dresdner Heide.

26. Naturdenkmal „Kiefer Dresdner Heide“

Etwas abseits der Route ca. 100 m nördlich der Kreuzung Weißiger Weg und Bischofsweg steht mitten im Wald (Forstabteilung 43) das Naturdenkmal „Kiefer Dresdner Heide“, auch Karl-Jahn-Kiefer genannt (Alter ca. 260 Jahre, H = 14 m, U = 2,75 m), sie könnte noch weitere 250 Jahre leben (normalerweise werden Kiefern nach 70 – 100 Jahren gefällt). 

 Wer sich an der Suche nach dieser Kiefer beteiligen will, sollte auf seinem Routenplaner oder Handy (mit Google Maps) die Koordinaten 51°5’35.36‘‘N, 13°52‘3.76‘‘E oder 51.093155, 13.867712 eingeben und „Wegen folgen“ ausschalten. An der Kiefer befindet sich ein Hinweisschild.

Oberförster Karl Jahn (1910 – 1996, Oberförster von 1958 – 1975) setzte sich sehr für den Erhalt der Dresdner Heide ein und erreichte 1969, dass die Heide als Landschaftsschutzgebiet eingestuft wurde.

Naturdenkmal Kiefer Dresdner Heide

27. Nordfriedhof

Sächsischer Soldatenfriedhof

28. Obere Fischmannsteiche

Die oberen und unteren Fischmannsteiche wurden im 16. Jh. als Fischbehälter durch das Anstauen des Eisenbornbaches angelegt. Ihre Blütezeit hatte die Fischerei in der Dresdner Heide unter Kurfürst August (1553-1586). Die unteren Fischmannsteiche befanden sich am Rande des heutigen Wildgeheges, wo sie noch als Wildschweinsule existieren. Beide belieferten den sächsischen Hof über das Fischhaus an der Radeberger Straße, die übrigen Fische wurden verkauft. Der Fischmeister wohnte im Fischhaus (1575 erstmals erwähnt, seit 1650 Schankrecht, somit älteste Heidegaststätte). Die Fischzucht in der Heide unterstand dem Oberlandfischmeister. Bald zeigte sich, dass die Fischmannsteiche wegen des hohen Anteils an Eisenhydrogenkarbonat sehr saures Wasser hatten, was für die Fische biologisch lebensfeindlich war. Außerdem konnten die Heidefischer nicht mit den Erträgen der Moritzburger Fischer konkurieren. Die Heidefischerei wurde deshalb in die Aufgaben der Forstämter integriert. Schon im 17. Jh. waren die Teiche für die Fischzucht bedeutungslos.

Wasserleitungsrinne

Der Eisenbornbach und sein Nebenbach das Bühlauer Wasser hatten aber schon früher eine große Bedeutung für Dresden.

1476 erlaubten die Landesherren und Brüder Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht den Augustinermönchen des Klosters Altendresden, das Quellwasser des Eisenbornbaches als Trinkwasser zu nutzen. Die Mönche legten einen kleinen Teich (Vorläufer der oberen Fischmannsteiche) und eine 300 m lang abgedeckte Wasserleitungsrinne bis zum Röhrenhaus an (in der Nähe des späteren Fischhauses). Von dort gelangte es über Kiefernröhren mit einer Gesamtlänge von 4,0 km zum Kloster (das Kloster wurde im 16. Jh. abgerissen und als Jägerhof neu gebaut, heute das älteste Gebäude der Dresdner Neustadt und Museum für sächs. Volkskunst). Verwendet wurden Kiefern, weil Eiche und Erle als zu wertvoll für diese Leitung waren. Die Kiefern kamen vorwiegend aus Böhmen, sie waren stärker als die aus der Dresdner Heide. Genannt wurde das Wasserleitungssystem „Mönchsleitung“.


29. Pfeilhaus

Pfeilhaus Dresdner Heide
Pfeilhaus Dresdner Heide

30. Platz für die jährliche Säge- und Wertholzversteigerung (Submission) in der Dresdner Heide

Länge des Platzes knapp 2 km

Jährliche Wertholzversteigerung für alle Waldbesitzer Sachsens, aber auch aus anderen Regionen Deutschlands und Tschechiens, Tradition seit 1560.
Wertholz ist Stammholz von ausgezeichneter Qualität mit besonders schönem Wuchs. Daraus werdenvor allem edle Furniere, hochwertige Möbel, Musikinstrumente sowie Wein-, Kognak- u. Wiskyfässer (Eiche) hergestellt.

Am 22.1.2025 wurden zur 26. Submission von Sachsenforst 500 Wertholzstämme mit insgesamt 804 m 3 angeboten. Der durchschnittliche Erlös betrug 508 €/m 3.
Den Höchsterlös erzielte ein Privatbesitzer aus dem Forstbezirk Leipzig mit einer Stieleiche (die „Braut“) mit 2.460 €/m 3 und dem Gesamterlös von 8.314 €. Der Stamm war 6,4 m lang und hatte einen Durchmesser von 82 cm. 

31. Prießnitz-Wasserfall

Am Wasserfall durchstößt die Prießnitz ein Felsmassiv (Prießnitzdurchbruch) und wechselt kurz danach bei Klotzsche die Fließrichtung von Nordwest nach Südwest. Hier hat sie auch die größte Strömung von bis zu 16 km/h, das entspricht etwa einem Mittelgebirgsbach.

Wasserfall bei Normalwasserstand der Prießnitz

Prießnitz-Wasserfall
Prießnitz-Wasserfall

32. Rieseneiche im Sauerbusch

Naturdenkmal, Alter ca. 700 Jahre, Stammhöhe (abgebrochen) 15 m, Umfang 6,6 m

33. Sandschluchtweg: durchschn. Steigung 7,5 % auf 790 m, max. Steigung 13%

34. Saugartenmoor

Naturdenkmal seit 1967, Schwingmoor mit dem seltenen Schwingrasen, der vom Rand hinein wächst. Das Betreten des Rasens ist lebensgefährlich, das Moor ist bis zu 2,85 m mächtig. In der Mitte freie Wasserfläche.

35. Schwarzes Kreuz am Kannenhenkel

1706 soll hier ein schwedischer Offizier Karl XII. standrechtlich erschossen worden sein, 1715 ein Duell zweier sächs. Gardeoffiziere stattgefunden haben, mit tödlichem Ausgang. Vermutlich ist das Schwarze Kreuz aber ein katholisches Gebetskreuz, hier rastete und betete man auf dem Weg von Dresden nach Langebrück.

36. Silbersee

Ehem. Kiesgrube, die von einer Quelle gespeist wird, aber keinen Abfluss in ein fließendes Gewässer hat. Man spricht von einem verlorenen Wasser.

37. Sowjetischer Garnisonsfriedhof

38. Stausee Haarweidenbach oder Ullersdorfer Stausee

Angelegt in den 30-er Jahren des 20. Jh. vom Reichsarbeitsdienst durch Anstau des Haarweidenbaches, um den Grundwasserspiegel zu heben und als Löschwasserteich. Heute beliebtes Ausflugsziel.

Der Stausee war auch Tatort in einem Kriminalroman aus der Reihe „Dresdner Kriminal“:

Ein Spaziergänger findet drei Leichen einer Familie auf der Insel des Stausees, ohne Augen, bizarr hingelegt und verkleidet als Märchenfiguren.

Die ganze Geschichte steht in dem Roman „Marias Irrtum“ von Victoria Krebs.

39.Tanzipfelwiese in der Ullersdorfer Hofewiese

Wahrscheinlich ist der Name wendischen Ursprungs mit der Bedeutung „Sumpfgegend“. Die Sage erzählt aber von August dem Starken, der eine Hetzjagd in der Dresdner Heide veranstaltete. Als sich die Jagdgesellschaft ermüdet auf der Ullersdorfer Hofewiese eingefunden hatte, äußerte August im Scherz, dass das Paar, welches einen Zipfel der Hofewiese umtanzt, dieses Wiesenstück geschenkt bekommt. Von den Adligen schaffte das keiner, aber einem jungen Paar aus Ullersdorf gelang das. Der König hielt sein Wort, die Wiese hieß nun Tanzzipfelwiese.

40. Trepte-Gedenkstein im Sauerbusch

41. Ullersdorfer Hofewiese

42. Waldpark Klotzsche-Königswald 

1875 wurde Klotzsche an die 1845 eröffnete Sächs.-Schles. Eisenbahn Dresden – Breslau angeschlossen. Wegen des guten Anschlusses nach Dresden siedelten sich Fabrikanten, Staatsbeamte, Künstler, Ärzte und reiche Pensionäre in Klotzsche-Königswald an und erbauten prächtige Villen, Landhäuser und Sommerhäuser. Königswald entwickelte sich zum Luftkurort (1883 300 Kurgäste, 1916 3000). Vom Kgl.-Sächs. Forst wurde ein Waldstück (16 ha) gepachtet und ab 1902 als Kurpark eingerichtet. Ab 2015 wurde der Erlebnispfad „Historischer Waldpark“ errichtet, u. a. mit dem Waldspielplatz an der Kurwiese, dem „Neuen Forsthaus“ (erbaut 1936 von den Deutschen Werkstätten Hellerau als Musterhaus für Holzhäuser), Kretschelteich, König-Albert-Denkmal und Tennisplatz.

Waldpark Klotzsche-Königswald

Das im Jugendstil von 1900-1902 erbaute Forstamt Klotzsche mit seinen Wirtschaftsgebäuden wurde Sitz der Kgl.-Sächs. Forstverwaltung und bildete den attraktiven Eingang zum Waldpark.

Im Prießnitzgrund wurde das einfache Flussbad 1902 durch ein Freibad ersetzt (ab 1903 KronprinzFriedrich-August-Bad) und 1904 zum Kurbad ausgebaut (mit med. Wannen- u. Dampfbädern, kalten u. warmen Duschen, Packungen u. Massagen sowie einer Vorwärmanlage für das kalte Wasser der rießnitz).

43. Wettin-Obelisk

Zur Erinnerung an 800 Jahre Haus Wettin, aufgestellt 1889

Wettin Obelisk

44. Wolfshügel

  • 1886 als hölzerner Aussichtsturm errichtet 
  • 1912 Stahlbetonneubau durch Stadtbaudirektor Erlwein 
  • 1945 von der Waffen-SS gesprengt

Der Turm soll er wieder aufgebaut werden. Ein Teil des Schuttes wurde schon beräumt.

Schöne Aussicht auf Dresden

Aussichtsturm Wolfshügel

Quellenhinweise:

  • Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V.: Dresdner Heide, Berg- u. Naturverlag Rölke
  • SACHSEN KARTOGRAPHIE Dresden GmbH: Dresdner Heide & Seifersdorfer Tal
  • www.sachsenforst.de
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